Samstag, 26. August 2023

Mark Twain - Heitere Geschichten






Autor:

Samuel Langhorne Clemens alias Mark Twain wurde 1835 in Florida/Misssouri geboren. Er ist sehr viel gereist und war in Sachen Literatur ein Selfmade Schriftsteller. Noch als Kind zog die Familie nach Hannibal//Missouri am Ufer des Mississippi River, Kulisse der weltberühmten Abenteuer des Huckleberry Finn. Bereits in der Jugend zog er als wandernder Schriftsetzer durch Amerika und veröffentlichte erste Reiseberichte in der kleinen Zeitung seines Bruders. Später war einige Jahre Flussschiffer auf dem Mississippi, in den 1860er floh er vor den Sezessionskriegen nach Westen. Ab 1863 nutzte er das Pseudonym Mark Twain, dass aus der Schiffersprache stammt (2 Faden tief). Sein bekanntestes Werk, die Abenteuer des Huckleberry Finn erschien 1884, ein paar Jahre zuvor die Abenteuer des Tom Sawyer. Twain war Gegner der Sklaverei, hat in seinen Werken sehr kritisch die Zustände in Amerika beleuchtet. Er starb 1910 und gilt seither als einer der ganz großen amerikanischen Schriftsteller.

Buch:

Dieses Bändchen beinhaltet drei humoristische Kurzgeschichten
 

Inhalt und Rezeption:

1. Kapitel: Amerika zur guten alten Zeit

Der Icherzähler in der ersten der Geschichten unter dem rubr. Titel  wird Mitherausgeber einer Zeitung in einem kleinen Kaff im amerikanischen Süden. Seinen ersten Artikel zerreißt der Chefredakteur in der Luft. Ein Oberst erscheint und duelliert sich mit dem Chefredakteur. Der Oberst stirbt, lässt die Adresse seines Bestattungsinstituts da und trollt sich. Und so sinn- und belanglos geht es weiter, auf das Nacherzählen kann ich hier verzichten. Die Moral von der Geschichte? Vielleicht, dass sich in Amerika auch damals schon vieles um Gewaltfantasien und Waffen drehte? Heiter? Eher nicht!

Eine andere Geschichte erzählt von einem in einem Schneesturm stecken gebliebenen Zug, nach sieben Tagen beginnen die Fahrgäste in einem komplizierten Verfahren, diejenigen auszuwählen, die verspeist werden sollen. Der Erzähler berichtet vom Geschmack der einzelnen verspeisten Fahrgäste. Heiter? Eher nicht!

2. Kapitel: Mark Twain auf Reisen

Hier geht es etwa um eine Bergbesteigung in den Schweizer Alpen. Die Expedition benötigt allein 7 Tage bis zum Fuße des zu besteigenden Berges, eine Strecke, die der Baedeker mit 90 Minuten angibt. Zurück will man mit dem Gletscher wandern, bis man feststellt, dieser wandere nur 2,5 cm pro Tag. Na ja!

Weitere Geschichten spielen auf der Rigi, wo man statt einem Sonnenaufgang einem Sonnenuntergang beiwohnt oder in Heilbronn, wo der Erzähler im Hotelzimmer eine Maus sucht und dabei schrittweise à la Mr. Bean die EInrichtung zerstört.

Wirklich heiter und amüsant finde ich aber die Geschichte um eine 1 Million Pfund Banknote, die reiche Herren dem Erzähler geben und eine Wette abschließen, dass er nach einem Monat verhungert sei. Tatsächlich gibt ihm die Banknote aber überall grenzenlosen Kredit und er kann in allem Wohlstand leben, obwohl niemand die Banknote akzeptiert, da keiner sie wechseln kann. Und so wird er allein aufgrund des Besitzes der Banknote selber reich, wirklich herrlich zu lesen, wie Geld immer wieder zu Geld kommt.

3. Kapitel: Das Lächeln des Weisen

Mit der ersten Geschichte über eine Expedition verschiedener Tiere und deren Entdeckungen kann ich nicht viel anfangen. Es ist eine Persiflage auf die Wissenschaft, ohne Zweifel voller Fantasie, aber mich erreicht sie nicht.

Es folgt Adams Tagebuch, auf das ich aber verzichte.

Lesespaßfaktor:

Es sind skurrile Geschichten, durchaus, aber sind sie noch zeitgemäß? Der Humor mag damals gepasst haben, heute finde ich diese Geschichten nicht so heiter, geschweige denn lustig. Aber besonders beim Humor spalten sich bekanntlich die Geister. Sprachlich sind sie immerhin schön geschrieben, von mir gelesen in der deutschen Übersetzung. 


Javier Marias - Mein Herz so weiss

 


Autor:

Marias wurde 1952 in Madrid geboren, wo er auch im letzten Jahr verstarb. Mit seinen Eltern lebte Marias bis 1959 einige Zeit in den USA, wohin  sein Vater als Kritiker des Franco Regimes floh und an bedeutenden Universitäten Philosophie unterrichtete. Ab 1968 studierte Marias wieder in Madrid Literaturwissenschaften und Philosophie und engagierte sich während dieser Zeit im linksradikalen Milieu. Gearbeitet hat er dann zunächst als Übersetzer, in einem Verlag, bevor er selbst Dozent wurde, in Oxford, Boston und Madrid. Geschrieben hat Marias ab dem Alter von 11 Jahren, seine erste Kurzgeschichte sowie sein zweiter Roman wurden Ende der 60er/Anfang der 70er Jahre veröffentlicht. Ein erster großer Erfolg war 1986 der preisgekrönte Roman "Der Gefühlsmensch", sein größter Erfolg aber war der hier besprochene Roman von 1992, der weltweite Verbreitung fand.