Mittwoch, 24. Februar 2021

Ernest Hemingway - Der alte Mann und das Meer

 

Autor: 

Ernest Hemingway wurde 1899 in Oak Park, Illinois geboren und war einer der bedeutendsten amerikanischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Für die hier zu besprechende Novelle erhielt er 1953 den Pulitzer Preis, ein Jahr später dann für sein Werk den Literatur Nobelpreis. Er war auch Kriegsberichterstatter und Abenteurer und viel unterwegs. Mit zahlreichen bedeutenden Autoren seiner Zeit war er befreundet. Er diente im ersten Weltkrieg, wo er schwer verletzt wurde. Anschließend war er viel in Europa unterwegs, auch auf Safaris in Afrika. Viele Jahre lebte er auf Kuba. Sein Leben war von Alkoholabhängigkeit und Depressionen geprägt. 1961 erschoss sich Hemingway, bereits durch Krankheiten gezeichnet.


Buch:

Der Werk Hemingways gehört zum modernen Klassizismus und ist von einer kargen Sprache geprägt. Diese Novelle schrieb Hemingway 1951 auf Kuba, im folgenden Jahr erschien sie in einer amerikanischen Zeitschrift, 1958 wurde das Werk auch verfilmt. Man merkt der Novelle an, dass sich Hemingway mit dem Thema Fischen sehr gut auskannte


Inhalt und Rezeption:

Die Geschichte ist schnell erzählt. Der alte Mann Santiago ist Fischer auf Kuba und lebt in einfachsten Verhältnissen. Seit 84 Tagen hat er nichts mehr gefangen, so dass sein junger Freund Manolin, der sich rührend um ihn kümmert, sich für das Fischen inzwischen andere Boote gesucht hat. Früh am 85. Tag fährt Santiago mit seinem Boot raus auf das Meer, diesmal besonders weit. In der Hoffnung auf einen besonderes großen Fang, der ihm dringend benötigtes Geld bringen soll. Durch die Beobachtung eines Fregattvogels findet er erste Fischgründe, wo er aber zunächst nur einen Thunfisch, der als Köder dienen soll und ihm Nahrung bietet. 

Dann beißt ein Marlin an, eine Schwertfischart, der sehr groß sein muss, denn dieser Fisch zieht ihn mitsamt Boot weiter raus aufs Meer. Der lange Kampf zwischen Santiago und dem Marlin beginnt. Es dauert mehrere Tage und Nächte, bis der Fisch schließlich ermüdet und von dem alten Mann harpuniert werden kann. Mühsam befestigt er den toten Fisch an seinem Boot, er ist zu groß, um im Boot transportiert werden zu können. Dann aber kommen Haie, den ersten kann der alte Mann noch mit seiner Harpune erlegen, die er dabei aber verliert, die nächsten beiden tötet er mit seinem Messer, das aber dabei abbricht. Nun ist er wehrlos und nach und nach fressen die verschiedenen Haie seine Beute auf. Als er völlig erschöpft wieder an Land ist, ist außer dem Skelett nichts mehr übrig. 

Ich bin am Thema Angeln oder Fischen nicht sehr interessiert. Aber wie intensiv Hemingway den einsamen Kampf des alten Mannes mit dem Fisch und die anschließende große Enttäuschung über den Verlust beschreibt, das fesselt mich dann doch sehr. Das Motto von Santiago fasst das wunderbar zusammen:
" Man kann vernichtet werden, aber man darf nicht aufgeben."

Die Einsamkeit auf dem Meer in einem alten motorlosen Fischerboot, die Betrachtungen des Meeres, des Wetters und der Fische und Vögel, das alle ist präzise und emotional geschrieben.

Lesespaßfaktor:

Es ist große Literatur, die hier auf nur 150 großzügig bedruckten Seiten ausgebreitet wird. Ich bin mir sicher, dass ich noch weitere Werke von Hemingway lesen möchte. 







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